Die digitale Direktbank Revolut plant, die Anzahl ihrer Kunden in Deutschland, bisher etwa 500.000, in den nächsten 12 Monaten zu verdoppeln. Dazu soll die für den Kunden zentrale Banking-App zu einer “Finanz-Super-App” werden. Bisher werden über die App die physischen und digitalen Kreditkarten und Zahlungen verwaltet sowie die Girokonten auf Guthabenbasis geführt. Konten können in 120 Währungen geführt werden und Kryptowährungen ge- und verkauft werden. Dazu kommen sollen Möglichkeiten des Aktienhandels und Kredite, genannt wird explizit der Immobilienkredit. Bisher bekommen deutsche Kunden für Ihre Girokonten IBAN Nummern mit Kennung Litauen, schon in 2022 sollen deutsche IBAN Nummern verwendet werden.

Gegründet wurde die App-Bank 2015 von Nikolay Storonsky und Vlad Yatsenko (Bild links und rechts) in London. Nikolay Storonsky war vorher als Händler bei der Credit Suisse und Lehman Brothers, Vlad Yatsenko war vorher Software Entwickler bei Credit Suisse und der Deutschen Bank. Das startup erhielt eine Finanzierung in Höhe von 3,5 Mio. Dollar und versprach faire und transparente Gebühren und Wechselkurse auf Interbanken-Niveau. Ab 2017 konnten britische Kunden Konten eröffnen, 2019 konnten acht Millionen Kunden verbucht werden. Neben vielen europäischen Ländern können seit 2020 auch Kunden in den USA die Services nutzen. Ende 2020 wurden 13 Millionen Kunden vermeldet und gilt damit als die führende Digitalbank Europas.

Insgesamt konnte Revolut bisher 580 Mio. Dollar an Finanzierung einsammeln. Das Unternehmen wurde 2020 mit 5,5 Milliarden Dollar bewertet.

Neben dem Banking Angebot für Privatkunden in 120 Währungen, digitalen und physischen Debitkarten (Visa/Mastercard), (Krypto-)Währungsumtausch, Überweisungen und peer-to-peer Zahlungen bietet Revolut auch ein Banking für Geschäftskunden an. “Revolut for Business” wendet sich an kleine Unternehmen und Selbständige und kann neben der App auch über eine Weboberfläche und APIs bedient werden. Revolut lässt sich in Apple Pay und Google Pay einbinden.

Storonsky und Yatsenko sind weiterhin CEOs der Firma. Die letzten veröffentlichten Geschäftszahlen weisen für 2020 einen Umsatz von 222 Millionen Pfund auf und einen Verlust von 168 Millionen Pfund. Für 2021 wurden bisher Kundenzahlen von 15 Millionen Privat- und 500 Tausend Geschäftskunden und die Tätigkeit in 35 Ländern veröffentlicht.