Wie auch schon bei Speicherbausteinen entspannt sich die Lieferkette bei den Lithium-Primärzellen und -Akkus derzeit wieder etwas. Die Hersteller hatten in den letzten 12 Monaten ihre Kapazitäten bis zum Maximum hochgefahren und bei den Abnehmern insbesondere in der Unterhaltungselektronik lässt die extreme Nachfrage derzeit etwas nach. Auch haben Industriehersteller ihre Abnahmen zurückgefahren, weil andere benötigte Komponenten für die Komplettierung ihrer Produkte nicht lieferbar waren. In der Folge liegen Lieferzeiten für die gesamte Lieferkette bei Abrufen aus Rahmenverträgen derzeit bei etwa 6-8 Monaten. Bis vor kurzem waren 12 Monate und darüber der Normalfall.
Gängige 18650 Zellen, aus denen dann kundenspezifische Akkupacks hergestellt werden, sind aus den Herstellermärkten in Japan und Korea noch mit Lieferzeiten von 6 bis 12 Monaten belegt. China kann solche Zellen derzeit schon wieder im Bereich von 12 Wochen liefern.
Auch die durch die Engpässe und die Inflation stark gestiegenen Preise hätten eventuell Wirkung gezeigt. Die hohen Preise „haben die Kunden eine ganze Weile lang akzeptiert, damit ihre Linien weiterliefen, doch allmählich geht das in Bereiche rein, die die Kunden nicht mehr nachhaltig bezahlen können“, so Marc Eichhorn, PM Batteries beim Distributor Avnet Abacus. Im Rahmen des Markt&Technik Batterie-Forums ergänzt Dr. Jürgen Heydecke, Technical Director bei Jauch Quartz, dass „der Höhepunkt bei der Preisentwicklung im Zellbereich erreicht ist“.
Engpässe gibt es derzeit noch bei den Elektronikbausteinen für das Batteriemanagement in Akkupacks und Ladegeräten und bei Low-Tech Komponenten wie Steckverbindern, Steckerleisten und Kunststoff-Spritzguss-Buchsen.