In jüngster Vergangenheit schwankte der Bitcoin-Kurs extrem. Die Gründe dafür sind mehrschichtig. Wohin wird der Weg der Kryptowährung vermutlich führen?
Im Jahr 2010 wurden die ersten Wechselkurse für die neue digitale Währung ermittelt: Der Wert eines Bitcoin wurde 2010 mit 0,0008 US-Dollar angegeben. Für einen Dollar hätte man also mehr als 1.000 Bitcoin erwerben können. Zum Höchststand wurde ein Bitcoin im Herbst 2021 mit 52.648 Euro gehandelt. Am 01. Februar 2022 betrug der Wert 34.377 Euro. Die Schwankungsbreite des Bitcoin war in 2021 extrem: Nach ca. 12.000 Euro zum Jahreswechsel 2020/2021 stieg der Wert ungebremst auf knapp 50 Tausend Euro im April und fiel dann wieder auf 28 Tausend Euro im Juli. Der Höchststand wurde im Oktober/November erreicht und fiel zum Jahreswechsel auf unter 34 Tausend Euro.
Zum Jahresende 2021 befanden sich im System Bitcoin knapp 19 Millionen Euro im Umlauf. Die Marktkapitalisierung lag damit bei ca. 650 Milliarden Euro. Das 24-Stunden-Handelsvolumen betrug am 14.02.2022 16,3 Milliarden Euro. Bitcoin ist damit die am meisten gehandelte Kryptowährung und hat einen Anteil von gut 40 % am gesamten Krypto-Markt.
Das offizielle Währungs-Kürzel lautet BTC. Technisch begrenzt ist die Bitcoin Erzeugung auf insgesamt 21 Millionen Bitcoins. Das Speichern und Übertragen von Bitcoins erfolgt über ein dezentrales Buchungssystem, die Blockchain. Eigentumsnachweise werden in sogenannten Wallets gespeichert. Transaktionen werden mit Hilfe von kryptografischer Technik in der Blockchain zwischen Absender und Empfänger abgewickelt. Damit wird sichergestellt, daß der Transfer einer BTC-Einheit nur genau ein Mal und nicht mehrfach vorgenommen werden kann.
Neue Bitcoins können per „Mining“ entstehen, in dem Computer hochkomplexe kryptografische Aufgaben ausführen. Ein Großteil der maximalen Menge an Bitcoin ist jedoch bereits erstellt.
Da der Wert des Bitcoin nicht durch eine Zentralbank oder hinterlegte Werte wie dem Goldstandard gedeckt ist, sondern lediglich virtuell über den Handel an der Börse festgelegt wird, eignet sich Bitcoin nicht zur traditionellen Geldanlage, wie zum Beispiel der Rentenabsicherung. Es gibt hierzu zwar spezialisierte Berater, die zur Beimischung von Bitcoin zu einer Geldanlage raten. Eine solche Anlage ist aber hochspekulativ und gilt als riskant.
Inwiefern digitale Währungen, herausgegeben durch die Zentralbanken, in Zukunft eine Alternative für all diejenigen bieten, die schnell und ohne Bankeninfrastruktur digitale Zahlungen durchführen wollen, bleibt abzuwarten. Und auch wie sich weitere Kryptowährungen entwickeln, ist derzeit nicht abzuschätzen. Eigene Kryptowährungen von sozialen Netzwerken wie zum Beispiel facebook, werden durch strenge Vorgaben der zuständigen Zentralbanken und Gesetzgeber aktuell ausgebremst oder ganz verhindert. Auch hier ist die Zukunft also offen.
Bleibt zu urteilen, dass die Wertentwicklung des Bitcoin hoch-fluktuativ verläuft – nach oben, wie nachunten. Wer Chancen im Bitcoin sieht, darf die Risiken dahinter nicht ausblenden. Eine langzeit-Einschätzung ist derzeit komplett nicht möglich.