Für den ersten Teil des laufenden Geschäftsjahres gibt Softbank CEO Masayoshi Son einen Rekordverlust von 23 Milliarden Euro bekannt und stuft diesen persönlich als “wahrhaft historische Schmach” ein. Er habe nur auf sein Ego gehört und die Stimmen seiner Verbündeten nicht berücksichtigt. Zwar liegen die Gründe für den hohen Verlust insbesondere in der Schwäche des Japanischen Yen und der Tech Aktien. Die Geschäftsfelder von Softbank haben aber nicht geliefert und es wurde zu spät gegengesteuert.

Masayoshi Son wurde 1957 in Japan geboren. Er zog mit 16 Jahren alleine nach San Francisco, lernte Englisch und schloss die High School ab. In Berkeley studierte er Wirtschaft und hörte Informatik Vorlesungen. Noch während des Studiums entwickelte er ein Übersetzungsgerät und verkaufte es für 1,7 Mio. Dollar an Sharp. Mit dem Geld importierte er das Arcade Spiel Space Invaders und vertrieb es am Campus. 1980 gründete er mit dem Uni-Abschluss in der Tasche das Unternehmen Unison, das er an Kyocera verkaufte.

1981 kehrte Masayoshi Son nach Japan zurück und gründete das Unternehmen Softbank. Er kooperierte mit Microsoft und erwarb 25% an Novell Japan. Im Laufe der nächsten 20 Jahre erwarb er 37% an Yahoo, kaufte COMDEX und Kingston Technology. In der Phase der New Economy beteiligte sich Softbank an vielen Internet-Unternehmen und war damit zeitweise 140 Milliarden Dollar wert. Im Bereich der Telekommunikation wurde Softbank Networks Anbieter von Breitband-Internet-Anbindungen und wurde bald zum größten Wettbewerber der Nippon Telegraph und Telephone (NTT). Die Tochter Yahoo BB übernahm Japan Telecom und wurde zum größten Breitband Anbieter. 2006 übernahm Softbank Vodafone Japan und vermarktete lange Zeit die apple iPhones exklusiv in Japan. 2013 wurde der US-Anbieter Sprint übernommen.

Softbank stieg 2021 als “Strategischer Partner” mit 4,5% der Aktien bei der Deutschen Telekom AG ein und sollte auch einen Aufsichtsratsposten besetzen. Wenige Wochen später verkaufte Softbank die Hälfte des Aktienpakets bereits wieder für 1,5 Milliarden Euro über Goldman Sachs, obwohl eigentlich ein Verkaufsverbot bis 2024 vereinbart war.

Auch im Bereich der Elektronik ist Softbank ein großer Player, nicht zuletzt durch den Kauf des Chip-Herstellers ARM in 2016 für 28 Milliarden Euro. Im Jahr darauf wurde das Robotik Unternehmen Boston Dynamics von Alphabet (google) übernommen.

Der wertvollste Invest war sicherlich der Einstieg bei der Handelsplattform Alibaba: aus 20 Millionen wurden im Laufe der Zeit 50 Milliarden Dollar. Softbank hält 28% an der Alibaba Group.

Laut Forbes Liste für 2022 ist Masayoshi Son mit einem Gesamtvermögen von 21 Milliarden Dollar der reichste Mann Japans.